Die Marke

Austro Daimler

Die Geschichte des ursprünglichen Unternehmens und der Marke Austro Daimler war durch Veränderungen geprägt. Die "Oesterreichische Daimler-Motoren-Commanditgesellschaft Bierenz Fischer u. Co" wurde am 11. August 1899 in Wiener Neustadt gegründet und das erste dort gebaute Automobil am 14. Mai 1900 fertiggestellt. Die damalige Produktpalette umfasste darüber hinaus auch Lastwagen, Omnibusse, Motorboote, Schiffsmotoren und Schienenfahrzeuge. Bereits 1902 kam Paul Daimler nach Wiener Neustadt, übernahm die Firmenleitung und wurde persönlich haftender Gesellschafter. Am 27. Juli 1906 wurde das Unternehmen in "Österreichische Daimler Motoren Gesellschaft – Gesellschaft mit mit beschränkter Haftung" umbenannt. Auch wurde in diesem Jahr Ferdinand Porsche als Nachfolger von Paul Daimler zum technischen Direktor des Unternehmens. Zu dieser Zeit wurden Automobile, Kranken- und Feuerwehrwagen, aber auch Oberleitungsbusse und Militärfahrzeuge gefertigt. Am 7. Oktober 1910 wurde das Unternehmen dann umbenannt zu "Oesterreichische Daimler-Motoren-Aktiengesellschaft". Das Telegramm- oder "Draht"-Wort Austro Daimler wurde in weiterer Folge gebräuchlich. Inzwischen wurden unter anderem Motoren für Automobile, Schiffe, Luftschiffe und Automobile mit Benzin- oder Elektroantrieb gebaut.

Die Jahre zwischen 1910 und 1920 bedeuteten große Umbrüche für das Unternehmen. Im Jahr 1911 gestattete der Kaiser Franz Josef die Verwendung des Doppeladlers im Firmenemblem und nach vorangegangener Zusammenarbeit erfolgte 1913 eine Unternehmensfusion mit Skoda. Durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges bedingt, erfolgte 1914 eine Produktionsumstellung und in den folgenden Jahren wurden auch Fahrzeuge für die Kriegsanstrengungen gefertigt, bevor 1918 die Unternehmensanteile von Skoda auf die "Wiener Bank und Kreditverein für Handel und Gewerbe" übergehen sollten.

Nach dem AD 617, der ab 1920 gebaut wurde, folgte 1922 die Fertigung des Rennwagens ADS R, der nach Graf Alexander Kolowrat, einem Fabrikanten und Begründer der österreichischen Filmindustrie als "Sascha" benannt wurde und in Rennen 43 Siege und 8 Zweitplatzierungen erreichte. Im Jahr 1925 ging der Aktienmehrheitsbesitz auf Creditanstalt, Wiener Bankverein, Anglobank und Depositenbank über. Das Modell ADM, das 1922 noch von Ferdinand Porsche entwickelt und dann über mehrere Generationen weiterentwickelt worden war, ging 1926 als ADM 3 Liter Sport in Produktion. Dieser Wagen war die Grundlage für das Fahrzeug, mit dem Hans Stuck von 1927 bis 1930 unzählige spektakuläre Siege in Rennen errang, der Austro Daimler ADR. Weitere Varianten waren beispielsweise der ADR Sport und der ADR 8, ein absoluter Luxussportwagen.

1928 wurden die Grazer Puchwerke AG, die OeFFAG und Austro Daimler zur "Austro Daimler Puchwerke Aktiengesellschaft" zusammengeschlossen. Im selben Jahr wurde Hans Stuck als Werksfahrer verpflichtet und durch dessen vielfache Erfolge in populären Bergrennen wurde dessen Fahrzeug, der ADR Sport, zum ADR Bergmeister weiterentwickelt.

Großteils durch äußere Einflüsse wurde ab 1931 der Niedergang des Unternehmens sichtbar. Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise, die auferlegte Luxuswagenstrategie, hohe Schutzzölle im Ausland und einen nur sehr kleinen verbliebenen Inlandsmarkt war die Nachfrage nach Fahrzeugen des Unternehmens nahezu nicht mehr existent und in diesem Jahr wurden auch die letzten Automobile in Wiener Neustadt gefertigt. Nachdem mehrere Jahre noch Triebwagen und Schienenfahrzeuge gebaut wurden, erfolgte am 10. Mai 1935 die Löschung der Austro Daimler Puchwerke Aktiengesellschaft aus dem Handelsregister. Dieser Tag markierte das vorläufige Ende der Marke Austro Daimler.

Dies ist natürlich nur eine sehr kurze Zusammenfassung der bewegten Geschichte um die historische Marke Austro Daimler. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Sektion Austro Daimler, Verein zur Pflege und Erhaltung österreichischer Daimler Fahrzeuge, für die Unterstützung bei der Zusammenstellung der Informationen über die bewegte Unternehmensgeschichte von Austro Daimler.

 

 

Von Austro Daimler zu Projekt AUSTRO DAIMLER

Obwohl der Großteil des Projektteams erst 2018 zusammenkommen sollte, begann die Geschichte von Projekt AUSTRO DAIMLER im Jahr 2002, als Ing. Roland Stagl den ersten Entwurf zu einem modernen Gran Turismo zeichnete, dessen Design von der ikonischen Fahrzeuggestaltung der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts inspiriert war und ganz besonders auch durch die Fahrzeuge von Austro Daimler. Dies war nicht zuletzt der großen Begeisterung geschuldet, die er seit jeher für die Fahrzeuge der historischen Marke empfand – so war er auch eines der ersten Mitglieder der Sektion Austro Daimler, DEM Verein zu Pflege und Erhaltung österreichischer Daimler-Fahrzeuge.

Roland Stagl verfolgte diese Idee jedenfalls nicht unmittelbar weiter und arbeitete in den folgenden Jahren an verschiedenen Projekten, unter anderem mit Kreisel Electric und Future Mobility. Die ambitionierte Idee, einen geistigen Erben der legendären Fahrzeuge von Austro Daimler zu entwickeln und zu bauen, der die Tradition innovativen Fahrzeugbaus und erfindungsreicher Technologieentwicklung mit Know-How aus Österreich fortsetzen sollte, ließ ihn aber über all die Jahre nicht los.

In den letzten Jahren vor Projekt AUSTRO DAIMLER arbeitete Roland Stagl an einem neuartigen und von Grund auf neu entwickelten Hybrid-Antriebsstrang, der das Herzstück des neuen AUSTRO DAIMLER werden sollte. Nun der Sprung in’s Jahr 2018: Der Antriebsstrang war fertig entwickelt und bereit, vorerst im Rahmen eines Einzelstücks als Konzeptfahrzeug gefertigt zu werden. Die Realisierung wurde dann möglich, als ein Käufer für den Prototypen des Fahrzeuges gefunden werden konnte. Dieser Käufer aus Niederösterreich investierte nicht nur sein Kapital, sondern auch sein Vertrauen in Roland Stagl und ermöglichte dadurch erst den Bau unseres Fahrzeuges.

Natürlich ist die Entwicklung und Fertigung eines kompletten Fahrzeuges eine sehr komplexe, langwierige und auch kostspielige Angelegenheit. Glücklicherweise ergab es sich durch eine Reihe von Zufällen, dass Roland Stagl bei seinem Vorhaben Unterstützung erhielt: Thomas Prünster, Inhaber und Geschäftsführer der TP Lackier- und Karosseriebau Manufaktur GmbH kam schon vor der Gewinnung unseres Kunden an Bord und unterstützt das Projekt mit seinem Geschäftssinn und seiner Sachkenntnis. Verena und Michael Klinger, die schon lange mit Thomas Prünster befreundet waren, lernten Roland Stagl beinahe zufällig kennen und unterstützen ihn heute in ihren jeweiligen Fachgebieten: Verena Klinger ist diplomierte Bilanzbuchhalterin mit langjähriger Berufserfahrung im Finanzbereich, besonders im Konzernumfeld, und in der Wirtschaftsprüfung. Seit 2018 ist sie von der Bilanzbuchhaltungsbehörde öffentlich bestellt und selbständig als Bilanzbuchhalterin tätig. Michael Klinger bringt Berufserfahrung aus dem Marketing, dem Automobilsektor und der Prozessorganisation sowie eine Ausbildung in Kommunikationswirtschaft mit.

Wir sind keine Firma. Wir sind nicht vertraglich an einander gebunden. Wir sind nur eine kleine Gruppe Menschen, die an die Vision von Roland Stagl glauben und ihn dabei unterstützen, seinen Lebenstraum zu verwirklichen, einen echten AUSTRO DAIMLER zu bauen. Gemeinsam sind wir daher Projekt AUSTRO DAIMLER.

Dies ist natürlich nur ein ganz kurzer Abriss der langen und aufregenden Geschichte zu Entwicklung und Bau unseres Konzeptfahrzeuges und diese Geschichte war – wie das ganze Leben – auch von Höhen und Tiefen geprägt. Wir freuen uns über Fragen und werden gerne versuchen, alle zu beantworten.

Derzeit stehen weder Roland Stagl, noch Projekt AUSTRO DAIMLER in Verbindung zur Daimler AG oder einem der Daimler AG zugehörigen Unternehmen.